Ron Perduss

Sparen beim Energieversorger

Seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise 2022 haben die Energiepreise in Deutschland eine Achterbahnfahrt erlebt. Strom erreichte im September 2022 mit 70,2 Cent pro Kilowattstunde einen historischen Höchststand – fast das Dreifache des Vorkrisenniveaus. Beim Gas war die Entwicklung noch dramatischer: Der Preis kletterte zeitweise auf 40,4 Cent pro Kilowattstunde, mehr als das Sechsfache des früheren Preises. 

Glücklicherweise haben sich die Preise seit 2023 stabilisiert, bleiben aber deutlich über dem Niveau von 2021. Hauptgründe dafür sind der Rückgang russischer Gaslieferungen, die Umstellung auf teurere LNG-Importe und anhaltende geopolitische Unsicherheiten.

Aktuell zahlen wir Verbraucher in der Grundversorgung durchschnittlich 44 Cent pro Kilowattstunde für Strom und 14,2 Cent für Gas. Wer allerdings zu einem neuen Anbieter wechselt, kann deutlich günstiger davonkommen: Neukundenverträge bieten Strom für durchschnittlich 30 Cent und Gas für 10 Cent pro Kilowattstunde an. Für einen typischen 4-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh Strom und 20.000 kWh Gas bedeutet das eine mögliche Ersparnis von 600 Euro beim Strom und sogar 820 Euro beim Gas – zusammen also 1.420 Euro pro Jahr!

Die großen Preisunterschiede zwischen Grundversorgern und alternativen Anbietern haben mehrere Gründe: Grundversorger stehen unter weniger Wettbewerbsdruck, da sie gesetzlich zur Lieferung verpflichtet sind. Zudem zahlen sie oft höhere Netzentgelte und bieten weniger attraktive Boni für Neukunden.

Angesichts dieser Situation sollten vor allem drei Gruppen über einen Anbieterwechsel nachdenken:

Alle Haushalte in der Grundversorgung können bis zu 850 Euro beim Strom und 1.250 Euro beim Gas pro Jahr sparen.

Auch Bestandskunden mit veralteten Verträgen sollten aktiv werden, da viele Anbieter ihre Preise nur für Neukunden senken.

Nicht zuletzt lohnt sich ein Wechsel für alle, die von Preiserhöhungen betroffen sind – besonders seit einem BGH-Urteil von 2024, das die Rückforderung unrechtmäßiger Gebühren ermöglicht.

Der Wechsel selbst ist einfacher als viele denken. Zunächst sollten Sie Ihren Jahresverbrauch ermitteln – entweder aus der letzten Abrechnung oder geschätzt (etwa 2.000 kWh Gas pro Jahr für eine 80 m²-Wohnung). Dann nutzen Sie am besten ein Vergleichsportal wie Verivox, Check24 oder Finanztip. Bei der Auswahl des neuen Anbieters achten Sie auf Preisgarantien, eventuelle Ökostrom-Zertifikate und faire Kündigungsfristen. Den Wechsel selbst übernimmt dann meist der neue Anbieter – Sie müssen nur Ihre Zählernummer und die letzte Rechnung bereithalten. Der gesamte Prozess dauert in der Regel 2-6 Wochen, ohne dass es zu einer Versorgungsunterbrechung kommt.

Alternativ nutzen Sie meinen Wechselservice in Zusammenarbeit mit WECHSELPILOT. Ein Service, der Sie automatisch jedes Jahr zu einem günstigen und seriösen Anbieter wechselt.

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Bild: Envato/LightFieldStudios