Ein Spritzer Öl für den Salat oder die Pfanne gehört für viele zum Kochen einfach dazu. Olivenöl oder Rapsöl sind die Klassiker, die in den meisten Küchen stehen. Neben diesen Ölen werden auch andere genutzt, wie beispielsweise Walnussöl, Erdnussöl oder auch Hanföl. Doch was kaum jemand weiß: In vielen dieser Speiseöle stecken Mineralölbestandteile – und die sind alles andere als harmlos.
ÖKOTEST hat aktuell (07/2025) 50 Speiseöle im Labor auf Verunreinigungen mit Mineralöl analysieren lassen – darunter Erdnuss-, Sesam-, Walnuss-, Kürbiskern- und Hanföle. Nur 10 Öle schnitten mit „sehr gut“ ab, 31 fielen mit „mangelhaft“ oder sogar „ungenügend“ durch.
Was ist das Problem mit Mineralöl?
Mineralölbestandteile lassen sich in zwei Gruppen einteilen:
- MOSH (gesättigte Kohlenwasserstoffe): reichern sich im Körper an, gesundheitliche Folgen unklar.
- MOAH (aromatische Kohlenwasserstoffe): teils krebserregend, besonders problematisch.
Noch gibt es keine verbindlichen Grenzwerte für MOSH oder MOAH. Zwar diskutiert die EU über eine Regelung ab 2027, doch aktuell gelten nur freiwillige Orientierungswerte der Industrie – mit sehr unterschiedlicher Umsetzung.
Die schlechtesten Speiseöle im Test:
- „Mazola Erdnussöl“: enthielt MOAH weit über dem EU-Richtwert. Reaktion des Herstellers – Keine Rücknahme.
- „Rewe Bio Kürbiskernöl Naturland“: höchste MOSH-Belastung im Test. Rewe reagierte und stoppte den Verkauf der betroffenen Charge.
Die gute Nachricht:
- In zehn getesteten Ölen wurden keine oder nur sehr geringe Mengen Mineralöl nachgewiesen – u. a. bei Ölen von „Edeka Genussmomente“, „Ölmühle Esterer“ und „Ölmühle Solling“.
- Vor allem Kürbiskernöl schnitt gut ab, besonders wenn es aus Österreich stammt.
Was du tun kannst:
- Auf Herkunft und Hersteller achten: Manche Marken sind transparenter als andere.
- Bio ist kein Garant – auch hier wurden zahlreiche belastete Produkte gefunden.
- Mineralölfreie Öle bevorzugen: Eine Liste empfehlenswerter Produkte findest du z. B. bei ÖKOTEST (€).
Bild: Envato/AtlasComposer