Zucker ist Gift! Das sollte mittlerweile jedem klar sein. Zucker trägt nachgewiesenermaßen Schuld an diversen Erkrankungen. Deshalb setzen viele auf Süßstoffe. Aber sind die eine gesunde Alternative? Eine aktuelle Studie hat mich in dieser Woche beschäftigt.
Warum Süßstoffe?
Light-Produkte gelten als cleverer Kompromiss: süß im Geschmack, aber ohne Zucker und Kalorien. In Diät-Drinks, zuckerfreiem Kaugummi oder Proteinriegeln stecken oft künstliche Süßstoffe wie Aspartam, Saccharin, Erythrit oder Acesulfam-K.
Die aktuelle Studie
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Brasilien haben in einer großen Langzeitstudie über 12.000 Erwachsene über mehrere Jahre begleitet. Dabei fanden sie einen auffälligen Zusammenhang: Personen, die regelmäßig größere Mengen künstlicher Süßstoffe konsumieren, zeigten schneller nachlassende geistige Leistungsfähigkeit – also ein beschleunigtes kognitives Altern.
Besonders betroffen waren Menschen unter 60 Jahren sowie Diabetiker. Bei älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern war der Effekt deutlich schwächer. Das Problem: Süßstoffe sind in der Lebensmittelindustrie allgegenwärtig. Viele Menschen nehmen sie täglich zu sich, ohne es zu merken: im Joghurt, in Softdrinks, in Fertigprodukten. Du vielleicht auch. Ob bewusst oder unbewusst. Und anders als Zucker wirken sie sich kaum auf den Blutzucker aus – aber möglicherweise auf die kognitiven Prozesse im Gehirn. Der genaue Mechanismus ist noch nicht abschließend geklärt. Fest steht aber: Je früher im Leben sich Veränderungen im Gehirn zeigen, desto größer ist langfristig das Risiko für Demenz und andere neurologische Erkrankungen.
Die Studie untersuchte eine ganze Reihe an Süßstoffen, darunter:
- Aspartam
- Saccharin
- Erythrit
- Acesulfam-K
- Xylit
- Sorbit
Auffällig: Nur ein Süßstoff zeigte keine negativen Effekte – Tagatose. Die meisten anderen Substanzen waren mit messbarem geistigem Abbau assoziiert.
Was kannst du jetzt tun?
Auch wenn Süßstoffe offiziell als „sicher“ gelten – ein bewusster Umgang ist sinnvoll. Wenn du täglich zu Light-Produkten greifst, sollte das eigene Konsumverhalten hinterfragen. Schon kleine Veränderungen im Alltag können helfen:
- Trinke Wasser statt Diätlimonade.
- Süße Joghurt oder Quark selbst – zum Beispiel mit frischen Früchten.
- Achte auf Zutatenlisten – vor allem bei „zuckerfreien“ Produkten.
- Nutze natürliche Süßungsmittel wie Honig oder Ahornsirup – in Maßen.
Bild: Envato/FabrikaPhoto