Die Temperaturen steigen wieder und was darf dabei nicht fehlen? Na klar, ein leckeres Eis. Egal ob im Becher, in der Waffel oder aus dem Supermarkt – Speiseeis gehört für viele einfach zum Sommer dazu. Doch beim genauen Hinsehen zeigt sich: Nicht überall steckt drin, was die bunte Verpackung oder das edle Ambiente der Eisdiele verspricht. Woran erkennst du gutes Eis? Wo lauern typische Abzock-Tricks im Supermarkt? Hier kommen die wichtigsten Tipps. 🍨
Supermarkt-Eis: viel Luft, wenig Inhalt
Was viele nicht wissen: Bei verpacktem Speiseeis aus dem Supermarkt zählt nicht nur das Gewicht, sondern auch das Volumen. Heißt konkret: Je mehr Luft im Eis ist, desto weniger „echte“ Eismasse bekommst du für dein Geld. Das erkennst du am besten an der sogenannten „Volumenzahl“ oder an der Füllmenge in ml. Steht auf der Packung z. B. 500 ml bei 300 g Gewicht, ist ordentlich Luft untergeschlagen. Hochwertige Eissorten wie echtes Sahneeis haben meist eine geringere Luftaufschlagung und sind spürbar schwerer.
Achte außerdem auf die Zutatenliste: Hochwertiges Eis enthält Sahne, Milch, Ei, Früchte oder Nüsse – und möglichst wenig Aroma- oder Farbstoffe. Stehen dort an erster Stelle Wasser, Pflanzenfett oder Glukosesirup, handelt es sich meist um günstige Industrieprodukte.
Preisfalle: Mogelpackungen beim Eis
Ein weiterer Trick: Verpackungen, die größer aussehen, als sie sind. Besonders bei Multipacks oder Familienbechern schrumpft die Nettofüllmenge seit Jahren – ohne dass es auf den ersten Blick auffällt. Ein Beispiel: Eisklassiker, die früher als 1-Liter-Packung im Regal standen, kommen heute oft nur noch mit 900 ml oder sogar 850 ml daher – bei gleichem Preis. Tipp: Immer Grundpreis (€/Liter) vergleichen.
Eisdiele: Qualität erkennen
Auch beim Eis vom Italiener um die Ecke gilt: Nicht alles, was schön aussieht, ist auch gut. Achte hier auf folgende Punkte:
✅ Farbgebung: Grellbunte Sorten wie knallblaues Schlumpfeis oder leuchtend pinkes Erdbeereis deuten meist auf künstliche Farbstoffe hin. Natürliches Erdbeereis ist eher blass-rosé.
✅ Konsistenz: Hochwertiges Eis sollte cremig und dicht sein, nicht aufgeschäumt oder wässrig.
✅ Lagerung: Wird das Eis zu hoch in die Theke „getürmt“, droht schnelleres Antauen und Gefrierbrand.
✅ Zutaten: Viele gute Eisdielen geben heute von sich aus Auskunft über die verwendeten Rohstoffe – sei es auf Schildern oder im Gespräch. Sahne, Milch, frische Früchte – das sind Qualitätsmerkmale.
Cookie-Eis im Test: Wo ist wirklich guter Geschmack drin?: Test von Stiftung Warentest
Das Eis mit den Keksstücken gehört für viele zu den Sommer-Favoriten. Doch welche Sorten taugen wirklich etwas? Stiftung Warentest hat für die Juli-Ausgabe 2024 18 Cookie-Eissorten geprüft – darunter klassische, vegane und kalorienreduzierte Varianten. Das Ergebnis: Große Unterschiede beim Geschmack und viele Produkte mit Mogelpotenzial.
Testsieger: Häagen-Dazs und Edeka
Ganz vorn im Geschmackstest: Häagen-Dazs Cookies & Cream – edel, cremig, mit echtem Sahnegeschmack. Allerdings auch teuer: knapp 18 Euro pro Kilo. Deutlich günstiger und trotzdem „gut“: Edekas Cookie Dough First für rund 6,70 Euro pro Kilo. Ebenfalls gut im Test: Sorten von Oreo und Mövenpick.
Schwachstellen bei vielen Billigmarken
Viele Eigenmarken und Discount-Eise schneiden dagegen nur „befriedigend“ oder gar „ausreichend“ ab. Grund: wenig Keksanteil, fade Teigstücke, viel Luft im Eis – so spart der Hersteller und das Produkt enttäuscht beim Genuss. Cremissimo Cookies schneidet mit „ausreichend“ sogar am schlechtesten ab.
Vegan und kalorienreduziert: oft nur Mittelmaß
Bei den veganen und kalorienreduzierten Varianten bleibt das Geschmackserlebnis meist hinter den Erwartungen zurück. Zwar sind hier die Kalorien teils halbiert, doch oft mit Hilfe von Zusatzstoffen und Süßungsmitteln. Wer wirklich gutes Cookie-Eis will, sollte bei diesen Varianten genau hinschauen.
Aufgepasst bei Kokosfett
In einem Drittel der getesteten Eissorten steckt Kokosfett – teils sogar als Hauptfettquelle. Das ist aus ökologischer Sicht bedenklich: Der Anbau von Kokospalmen verdrängt oft Regenwaldflächen. Im Test war kein einziger Hersteller bereit, zertifiziert nachhaltiges Kokosfett zu verwenden.
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