PFAS im Trinkwasser: Die unsichtbare Gefahr aus dem Wasserhahn?

Eine neue Untersuchung des BUND zeigt: In fast allen getesteten Trinkwasserproben wurden sogenannte PFAS – „Ewigkeitschemikalien“ – gefunden. Die Stoffe gelten als gesundheitlich bedenklich, reichern sich im Körper an und lassen sich kaum abbauen. Der BUND nahm bundesweit 46 Trinkwasserproben aus privaten Haushalten. In 42 Proben, also über 90 Prozent, wiesen Labore PFAS – Rückstände nach.

Warum PFAS so gefährlich sind

PFAS stehen im Verdacht, Leber und Immunsystem zu schädigen, das Krebsrisiko zu erhöhen und die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Sie werden in zahlreichen Alltagsprodukten eingesetzt – von beschichteten Pfannen über Outdoor-Kleidung bis hin zu Kosmetika und Löschschäumen.

Wie sie ins Wasser gelangen

Die Chemikalien gelangen über Industrieabwässer, belastete Klärschlämme oder kontaminierte Böden in Flüsse und Grundwasser. Da sie extrem stabil sind, zersetzen sie sich kaum und können sich über Jahrzehnte im Wasserkreislauf halten. Auch durch die Entsorgung von Haushaltsartikeln gelangen diese Stoffe ins Grundwasser – und damit irgendwann auch wieder in unserem Trinkwasser. Denn die Kläranlagen in Deutschland können die meisten dieser chemischen Verbindungen nicht herausfiltern!

Fehlende Grenzwerte

Aktuell fehlen in Deutschland noch strenge gesetzliche Grenzwerte für alle PFAS-Verbindungen. Die EU arbeitet zwar an Beschränkungen, doch bislang dürfen viele dieser Substanzen weiter produziert und eingesetzt werden. Der BUND fordert ein umfassendes Verbot sowie eine systematische Überwachung der Wasserversorgung.

Auch Lebensmittel betroffen

Vie Untersuchungen zeigen: Lebensmittel tierischen Ursprungs sind deutlicher belastet als pflanzliche. Innereien wie Leber, Süßwasserfische, Eier. In verschiedenen Test kam raus: Mehr als die Hälfte der untersuchten Fisch- oder Innereiproben enthielten PFAS. Bei Gemüse war etwa jede zehnte Probe betroffen, bei Früchten nur rund drei Prozent.

Was kannst du tun?

Reduziere den Anteil stark belasteter Lebensmittel: Vor allem tierische Produkte sind derzeit belasteter. Achte beim Einkauf auf Hinweise wie „PFAS-frei“, „PFC-frei“ oder „fluorcarbonfrei“. Gerade beim Kauf von Regenjacken, beschichteten Pfannen. Auch Verpackungen, Beschichtungen oder Kochgeschirr können PFAS enthalten und damit indirekt in die Nahrung gelangen.

Bild: Envato/wirestock

Das könnte dich auch interessieren...

Du willst keine News mehr verpassen?

Dann melde dich doch für den kostenlosen Newsletter an. Neue Gesetze und Verordnungen, immer clevere Betrugsmaschen und die Frage, welche Dienstleistungen und Produkte wirklich gebraucht werden. Ich bringe Licht ins Dunkel und helfe durch den Verbraucherdschungel. In meinem Newsletter analysiere, übersetze und erkläre komplizierte Sachverhalte für dich - einfach und verständlich.

Jetzt zum Newsletter anmelden!
Die Anmeldung zum Newsletter ist kostenlos .
Unsere Datenschutzerklärung findest du hier.
Marketing von

Transparenzhinweis

Anzeigen, Banner oder Links, die mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet sind, sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du über einen solchen Link ein Produkt erwirbst oder einen Vertrag abschließt erhalten wir dafür eine Werbekostenerstattung. Dadurch können wir viele unserer Inhalte für dich kostenfrei anbieten. Für dich entsteht dadurch kein Nachteil.