Pflanzliche Milchalternativen gibt es mittlerweile in vielen Varianten: Hafer, Soja, Mandel, Kokos – und jetzt auch Kartoffelmilch. Habe ich erst letztens in der Drogerie entdeckt. Einfach ein neuer Hype oder taugt dieser Kartoffeldrink etwas?
Was ist Kartoffelmilch?
Kartoffelmilch wird aus Kartoffeln, Wasser, Öl und einigen Zusatzstoffen wie Erbsenprotein oder Aromen hergestellt. Ziel ist es, eine pflanzliche Milchalternative zu schaffen, die cremig schmeckt, vielseitig verwendbar ist und dabei möglichst nachhaltig produziert wird.
Die Vorteile
Kartoffeln wachsen fast überall, brauchen vergleichsweise wenig Wasser und kommen auch mit kühleren Klimazonen zurecht. Dadurch könnten Transportwege kürzer und die Umweltbilanz besser sein als bei manchen anderen Milchalternativen. Außerdem enthält Kartoffelmilch von Natur aus kaum Allergene – im Gegensatz zu Soja oder Mandeln.
Der Vergleich zu anderen pflanzlichen Drinks
- Sojadrink ist eiweißreich und oft günstig, hat aber wegen des Anbaus (teilweise mit gentechnisch veränderten Pflanzen) und langer Transportwege nicht immer die beste Umweltbilanz. Manche Menschen vertragen Soja auch nicht oder meiden es wegen hormonähnlicher Inhaltsstoffe.
- Haferdrink ist aktuell der Bestseller unter den Milchalternativen: mild im Geschmack, regional produzierbar und mit relativ kleinem ökologischen Fußabdruck. Allerdings enthält er weniger Eiweiß als Sojadrink und wird oft leicht gesüßt.
- Mandeldrink punktet mit einem mild-nussigen Aroma, steht aber wegen des hohen Wasserverbrauchs beim Mandelanbau – vor allem in Kalifornien – in der Kritik. Für die Umweltbilanz schneidet er oft schlechter ab als Hafer- oder Kartoffelmilch.
- Kartoffelmilch könnte in puncto Nachhaltigkeit mit Haferdrink mithalten oder sogar besser abschneiden, da Kartoffeln in vielen Ländern vor Ort angebaut werden können. Beim Eiweißgehalt liegt sie meist unter Sojadrink, ist aber allergikerfreundlich und geschmacklich neutraler als Mandel- oder Sojadrink.
Die Nachteile
Noch ist Kartoffelmilch ein Nischenprodukt, das nicht überall erhältlich ist. Außerdem sind die Produkte oft teurer als Kuhmilch – 2,50 Euro kostete der Drink in der Drogerie. Da sind andere pflanzliche Alternativen. günstiger. Dazu kommt die lange Zutatenliste – mit Stabilisatoren und Aromen, um Geschmack und Konsistenz zu optimieren.
Kartoffelmilch ist eine interessante neue Option für alle, die Kuhmilch oder andere pflanzliche Drinks nicht vertragen oder einfach mal etwas Neues ausprobieren wollen. Im Vergleich schneidet sie in Sachen Nachhaltigkeit gut ab, liegt beim Eiweißgehalt aber hinter Sojadrink zurück. Ob sie sich dauerhaft durchsetzt, wird vor allem vom Preis, der Verfügbarkeit und der Akzeptanz beim Geschmack abhängen.
Bild: KI generiert