Ich warne seit langem vor diesen Plattformen, auf denen sich scheinbar viele unseriöse asiatische Händler tummeln, die gesundheitsgefährdende Produkte verkaufen. Ein aktueller Test der Stiftung Warentest bestätigt dies erneut!
Gefährliche Schnäppchen: Was bei Temu und Shein wirklich in den Warenkörben landet
Was für dich nach einem harmlosen Online-Shopping-Erlebnis aussieht, kann schnell zur Gesundheitsgefahr werden. Neue Tests zeigen: Auf Plattformen wie Temu und Shein werden massenhaft Produkte verkauft, die gegen europäische Sicherheitsvorgaben verstoßen – von Schmuck über Spielzeug bis hin zu Ladegeräten und Partyartikeln.
Giftiger Glanz statt Glamour
Stiftung Warentest hat 162 Produkte über Temu und Shein bestellt (11/2025) – Schmuck, Kinderspielzeug und USB-Ladegeräte. Das Ergebnis ist alarmierend: Mehr als zwei Drittel der getesteten Artikel fielen durch, jedes vierte Produkt wurde als potenziell gefährlich eingestuft. Besonders heftig traf es den Modeschmuck. Mehrere Halsketten wiesen eine extreme Belastung mit Schwermetallen auf, in einem Fall lag der Cadmium-Gehalt beim 8.500-Fachen des erlaubten EU-Grenzwerts.
Cadmium und Blei gehören zu den giftigsten Schwermetallen überhaupt. Sie können sich im Körper anreichern und Nieren, Knochen und Nervensystem schädigen. Trotzdem tauchen sie immer wieder in Billigschmuck auf – weil die Kontrollen in Drittstaaten kaum greifen und Online-Marktplätze für solche Anbieter kaum Verantwortung übernehmen.
Kinder im Fokus: Billigspielzeug mit Formaldehyd und Sicherheitsmängeln
Auch beim Kinderspielzeug sieht es nicht besser aus. Bei Artikeln, die eigentlich für Kinder unter drei Jahren gedacht sind, fanden die Prüfer teils drastische Überschreitungen der Grenzwerte für Formaldehyd – ein Stoff, der Augen und Atemwege reizt und als krebserregend gilt. Einzelne Spielzeuge waren zudem schlicht unsicher: zu laut, zu leicht zerbrechlich, oder mit ablösbaren Kleinteilen, die verschluckt werden können.
Besonders problematisch: Viele Produkte trugen zwar ein CE-Zeichen, das jedoch keinerlei Aussagekraft hat, wenn Hersteller es selbst anbringen – ohne unabhängige Prüfung.
Stromschlag inklusive: Gefährliche Ladegeräte
Auch USB-Netzteile und Ladegeräte aus den Billig-Shops können gefährlich werden. 52 von 54 getesteten Geräten erfüllten nicht die geltenden Sicherheitsvorgaben. Manche wurden beim Laden fast 90 Grad heiß, andere hatten fehlerhafte Isolierungen oder unzureichende Abstände zwischen Netz- und Niederspannung. Ein Kurzschluss oder Stromschlag ist hier keine theoretische Gefahr, sondern eine reale.
Partyartikel voller Schadstoffe
Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat genauer hingesehen – diesmal bei Partyartikeln von Temu, Shein und Aliexpress. Luftballons, Lichterketten, Tischdecken oder Pappbecher: In vielen dieser Produkte fanden sich gefährliche Chemikalien in teils schwindelerregenden Mengen.
Eine Lichterkette überschritt den Grenzwert für Weichmacher um das 70-Fache, bei den Chlorparaffinen war es sogar das 150-Fache. In Luftballons wurden Nitrosamine gefunden – Stoffe, die Krebs auslösen können. Selbst in vermeintlich harmlosen Pappbechern wiesen Labore sogenannte PFAS nach, also langlebige, gesundheitlich bedenkliche Chemikalien, die sich in der Umwelt kaum abbauen.
Bild: Envato/Rido81


