Mehrwertsteuer rauf, EEG-Umlage runter und Soli weg – das neue Jahr bringt für uns Verbraucher jede Menge Neuerungen, die durchaus heftige Auswirkungen auf unseren Kontostand haben. Die wichtigsten Änderungen zum neuen Jahr habe ich hier für Sie zusammengefasst.

Steuern und Co.

Der Grundfreibetrag steigt um 336 Euro auf 9.744 Euro. Bis zu diesem Betrag bleiben Einkünfte steuerfrei (Singles pro Jahr). Die Pendlerpauschale steigt für alle, die einen langen Anfahrtsweg zur Arbeit haben. Ab dem 21 Kilometer können nun 35 statt bisher 30 Cent abgesetzt werden.

Da das Kindergeld steigt, gibt es für die, die sich den Kinderfreibetrag eintragen lassen auch gute Nachrichten: der Kinderfreibetrag steigt von 5.172 Euro auf 5.460 Euro jährlich. Welche Variante sich hier für Sie lohnt, kann Ihnen ein Steuerberater sagen.

Die aber wohl wichtigste Änderung und die beste Nachricht für die meisten Steuerpflichtigen: der Solidaritätszuschlag entfällt für die meisten von uns. Der Freibetrag, bis zu dem der Soli anfällt, steigt von jährlich 972 Euro Steuern auf 16.956 Euro (Singles). Bedeutet: wer weniger, also 16.956 Euro Einkommensteuer im Jahr zahlt, zahlt auch keinen Soli-Zuschlag mehr!

Wer im Home-Office arbeitet kann zukünftig 5 Euro je Tag als Werbungskosten ansetzen – maximal aber 600 Euro pro Jahr

Wohnen

Die EEG-Umlage sinkt. Diese Umlage, die jeder von uns auf seiner Stromrechnung findet, wird marginal gesenkt. Derzeit fallen je kWh 6,756 Cent an, ab 1. Januar 2021 sind es 6,5 Cent. Diese Preissenkungen sollten wir bei der Stromabrechnung merken. Leider haben die meisten Energieversorger die Preise aber zum Jahreswechsel angehoben. Der neue CO2-Preis, welcher seit Jahresbeginn auf fossile Energieträger fällig wird macht zudem Heizen mit Öl und Gas teurer. Wie Sie bei Strom und Gas trotzdem Sparen können, habe ich hier zusammengefasst.

Wer aufgrund geringen Einkommens Wohngeld bekommt, erhält ab 2021 mehr Geld. Um die gestiegenen Energiekosten zu kompensieren, gibt es im Schnitt pro Haushalt 15 Euro mehr. Abhängig vom Einkommen.

Sozialleistungen

Es gibt mehr Kindergeld! 15 Euro mehr pro Kind ganz konkret. Ab 1. Januar 2021 sind das für das erste und zweite Kind jeweils 219 Euro, 225 Euro für das dritte und 250 Euro für jedes weitere Kind.

Auch Empfänger von Arbeitslosengeld II dürfen sich über eine Erhöhung freuen: Alleinstehende erhalten 14 Euro mehr im Monat.

Und die Grundrente kommt für all die Rentner, die aufgrund ihrer Einzahlungen eine Rente erhalten, die unter der Grundsicherung liegt. Wer mindestens 33 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat, soll Anspruch auf die Grundrente haben. Die Auszahlung wird wahrscheinlich ab dem 2. oder 3. Quartal automatisch stattfinden.

Sonstiges

Wer Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung ist, konnte bisher erst nach 18 Monaten Mitgliedschaft in seiner Kasse diese wechseln. Diese Bindungsfrist wurde nun auf 12 Monate reduziert. Viele Krankenkassen erhöhen zudem ihren Zusatzbeitrag zum Jahreswechsel. Ein Wechsel kann sich in vielen Fällen lohnen.

Wer einen neuen Personalausweis benötigt, muss ab sofort tiefer in die Tasche greifen. Statt bisher 28,80 Euro werden dafür 37 Euro fällig (für alle über 24 Jahre). Ab August müssen neue Personalausweise zudem verpflichtend zwei Fingerabdrücke enthalten. Damit setzt Deutschland europäisches Recht um.

Einwegplastik wird verboten. Ab 3. Juli 2021 darf EU-weit kein Einmalgeschirr aus Plastik verkauft werden. Das betrifft auch Fastfood-Verpackungen.

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