Wen du gebrauchte Dinge verkaufen möchtest – ob Kleidung, Möbel oder Technik – landest du schnell auf einem der großen Kleinanzeigenportale. Eigentlich eine praktische Sache: Inserat einstellen, Käufer finden, Geld kassieren, fertig. Die Abwicklung läuft in der Regel direkt über das Portal. Sicher für alle. Sicher? Immer häufiger nutzen Betrüger genau diese Plattformen, um Verkäufer hereinzulegen. Ich habe es selbst erlebt – und möchte davor ausdrücklich warnen.
So läuft die Masche ab
Ich habe das gerade dieser Tage selbst erlebt. Ich hatte mehrere Dinge online gestellt – ganz normal, mit Fotos und Beschreibung. Kurz darauf meldeten sich angebliche Interessenten, allerdings nicht über das Portal, sondern per E-Mail.
Der Ablauf war immer gleich:
- Interesse vortäuschen.
Die Nachricht klang freundlich und konkret („Ich möchte den Artikel gerne kaufen, wie ist der Zustand?“). - Bezahlung ankündigen.
Kaum hatte ich geantwortet, kam eine zweite Mail: „Super, ich bezahle sofort über das Portal.“ - Falsche Zahlungsbestätigung.
Wenige Minuten später folgte eine E-Mail, die aussah wie eine Originalnachricht vom Kleinanzeigenportal – mit Logo, Farbgestaltung und angeblicher „Bezahlbestätigung“. - Der entscheidende Trick:
In der Mail war ein Link zu einer Seite, die exakt aussah wie das Portal selbst – nur mit einer leicht abgewandelten Adresse. Dort sollte ich meine Kreditkartendaten eingeben, um angeblich das Geld des Käufers zu erhalten.
Genau das ist die Falle. Sobald du deine Daten dort eingibst, landen sie bei Kriminellen – und dein Konto ist in Gefahr.
So schützt du dich effektiv vor Abzocke
1. Bleib im System
Kommuniziere immer innerhalb des Portals.
E-Mails oder externe Messenger machen es Betrügern leichter, dich in eine Falle zu locken.
2. Prüfe die Adresse genau
Fake-Seiten sind oft nur minimal verändert – z. B. statt kleinanzeigen.de steht dort klein-anzeigen.com oder kleinanzeigen-pay.net.
Tipp: Nie über Links in E-Mails gehen, sondern die Internetadresse selbst eingeben.
3. Keine Kreditkartendaten eingeben
Seriöse Kleinanzeigenportale fordern niemals deine Kreditkarte, um Geld zu empfangen.
Geld erhältst du ausschließlich über die im Portal hinterlegte Bezahlfunktion – oder per Barzahlung bei Abholung.
4. Misstrauen bei zu schneller Kaufbereitschaft
Wenn jemand ohne Nachfragen sofort bezahlen will, ist das ein Warnsignal. Echte Käufer wollen meist Details wissen oder den Artikel sehen.
5. Screenshots sichern
Wenn du eine verdächtige Nachricht erhältst, mach Screenshots und melde sie dem Portal. So können Accounts schneller gesperrt werden.
6. Zahlung per Übergabe bevorzugen
Barzahlung bei Abholung bleibt die sicherste Variante. Wenn das nicht geht, nutze nur offizielle Bezahlmethoden innerhalb des Portals.
Bild: kleinanzeigen.de