Haltungsformen in der Tierhaltung

Der aktuelle Putenschnitzel-Test von Stiftung Warentest (Oktober 2025) und die Vereinbarung zwischen der Albert-Schweitzer-Stiftung und der Supermarktkette Edeka in Sachen Tierwohl – zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, dass wir als Verbraucher auf die Tierhaltung achten.

Wenn du also auf Fleisch nicht verzichten willst, solltest du beim Einkauf zumindest ein klares Statement setzen. Achte unbedingt auf die verschiedenen Haltungsformen – und lass dich nicht täuschen. In diesem Artikel erkläre ich, was hinter den Siegeln steckt und wie du sie richtig einordnest.

Die vier Haltungsformen im Handel

Fast alle großen Supermärkte und Discounter in Deutschland nutzen inzwischen das einheitliche HaltungsformSystem mit den Stufen 1 bis 4. Entwickelt wurde es von großen Handelsketten um Tierhaltungsbedingungen für uns Verbraucher besser sichtbar zu machen.

  • Stufe 1 – Stallhaltung: Das ist die gesetzlich vorgeschriebene Mindestanforderung. Die Tiere leben in geschlossenen Ställen ohne Auslauf und mit wenig Platz.
  • Stufe 2 – Stallhaltung Plus: Etwas mehr Platz und Beschäftigungsmaterial (z. B. Stroh oder Picksteine). Dennoch: kein Auslauf, keine frische Luft.
  • Stufe 3 – Außenklima: Die Tiere haben Zugang zu Frischluftbereichen oder Außenställen. Mehr Platz, hellere Ställe, teils strukturierte Liegeflächen.
  • Stufe 4 – Premium / Bio: Die Tiere haben Auslauf oder Weidezugang, deutlich mehr Platz und häufig strengere Fütterungs- und Haltungsstandards.

Je höher die Stufe, desto besser die Bedingungen für die Tiere – und meist auch die Fleischqualität.

Das neue staatliche Tierwohl-Label

Um die verschiedenen Systeme zu vereinheitlichen, führt das Bundeslandwirtschaftsministerium ein neues staatliches Tierhaltungskennzeichen ein. Es soll endlich für verbindliche Transparenz sorgen. Das Label zeigt künftig klar, in welcher Haltungsform das Tier tatsächlich gelebt hat.

Bild: BMLEH


Die fünf offiziellen Haltungsformen heißen:

  1. Stall – gesetzlicher Mindeststandard
  2. Stall + Platz – etwas mehr Fläche und Strukturierung
  3. Frischluftstall – Kontakt zum Außenklima
  4. Auslauf/Weide – Auslauf oder Weidegang mit mindestens 50 % mehr Platz
  5. Bio – 150 % mehr Platz, Auslauf und ökologische Fütterung

Das Label ist freiwillig, bis es ab 2026 schrittweise verpflichtend wird. Zunächst gilt es nur für frisches Schweinefleisch, welches in Deutschland produziert wurde. Es soll uns ermöglichen, auf einen Blick zu erkennen, woher das Fleisch stammt und unter welchen Bedingungen das Tier gelebt hat.

Achte darauf, wenn du das nächste Mal in den Supermarkt gehst. Vielleicht macht auch der vollständige Verzicht auf Fleisch Sinn? Damit habe ich mich in meinem Podcast „machen oder lassen“ beschäftigt. Die Folge „Gesünder leben durch Veganismus“ kannst du hier kostenlos hören: Spotify oder AMAZON MUSIC.

Das könnte dich auch interessieren...

Allgemein

EDEKA gibt nach

Albert-Schweitzer-Stiftung erfolgreich nach Protestaktion im Sommer! Im Sommer diesen Jahres habe ich mich für die Kampagne der Albert-Schweitzer-Stiftung stark gemacht, die sich in erster Linie

Weiterlesen »

Du willst keine News mehr verpassen?

Dann melde dich doch für den kostenlosen Newsletter an. Neue Gesetze und Verordnungen, immer clevere Betrugsmaschen und die Frage, welche Dienstleistungen und Produkte wirklich gebraucht werden. Ich bringe Licht ins Dunkel und helfe durch den Verbraucherdschungel. In meinem Newsletter analysiere, übersetze und erkläre komplizierte Sachverhalte für dich - einfach und verständlich.

Jetzt zum Newsletter anmelden!
Die Anmeldung zum Newsletter ist kostenlos .
Unsere Datenschutzerklärung findest du hier.
Marketing von

Transparenzhinweis

Anzeigen, Banner oder Links, die mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet sind, sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du über einen solchen Link ein Produkt erwirbst oder einen Vertrag abschließt erhalten wir dafür eine Werbekostenerstattung. Dadurch können wir viele unserer Inhalte für dich kostenfrei anbieten. Für dich entsteht dadurch kein Nachteil.