Das Landeskriminalamt Niedersachsen schlägt Alarm: Aktuell verschicken Kriminelle täuschend echt wirkende Briefe – angeblich von einer Anwaltskanzlei oder einem Finanzdienstleister – mit dem Versprechen auf eine Entschädigung in Höhe von mehreren 10.000 Euro nach einem angeblichen Kryptobetrug. In Wahrheit steckt dahinter eine perfide Abzockmasche.
Was steckt dahinter?
- Falsche Absender, echte Wirkung: In den Schreiben tauchen Namen wie „Teelingberg & Partners LLP“ und „Gerenhold Payments“ auf – beides erfundene Unternehmen. Die Betrüger behaupten, kriminelle Organisationen hätten Kryptowährungsplattformen ausgehoben – daher stünde dir eine Entschädigung zu.
- Fake-Webseiten als Teil des Plans: Parallel zu den Briefen betreiben die Täter realistisch wirkende Webseiten, um die Täuschung zu perfektionieren. Die Inhalte lassen sich dank künstlicher Intelligenz in kurzer Zeit erstellen und wirken äußerst professionell.
- Kontakt über WhatsApp: Im Brief findest du keinen Link – stattdessen einen QR-Code, der dich zu WhatsApp führt. Über E-Mail, Telefon oder Messenger sollst du dann angeblich die Entschädigung beantragen können.
- Vertrauliche Daten im Umlauf: Besonders gefährlich: Die Betrüger nutzen bereits vorhandene persönliche Daten wie Adresse, Geburtsdatum oder Kontodaten, um Vertrauen zu wecken. Laut Polizei stammen diese möglicherweise aus gehackten Accounts, Phishing oder Social-Media-Spots. So wirkt alles echt!
Wie kannst du den Betrug erkennen?
Keine seriöse Kanzlei verschenkt einfach mal ein paar 10.000 Euro ohne rechtliche Grundlage. Wenn du weder etwas vom Kanzleinamen gehört hast, aber trotzdem detaillierte Daten im Brief stehen – Vorsicht.
Und ein echter Rechtsweg wird nicht über WhatsApp oder Messenger abgewickelt. Seriöse Kanzleien kontaktieren dich per offiziellen Kanälen – meist per Brief.
Außerdem findest du meist Fehler im Brief oder Fake-Adressen, die es so nicht gibt.
Was kannst du tun?
Reagiere auf keinen Fall auf die Abzockmasche! Scanne keine QR-Codes und antworte weder auf E-Mails noch auf WhatsApp-Nachrichten. Wenn du ein solches Schreiben erhalten hast, hebe es unbedingt auf und bring es zur Polizei – eine Anzeige kann helfen, weitere Fälle zu verhindern. Solltest du bereits auf einen Link oder QR-Code hereingefallen sein, sichere umgehend deine Konten: Informiere deine Bank, lasse Zugänge sperren und ändere alle Passwörter.
Grundsätzlich gilt: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meist auch. Seriöse Unternehmen kommunizieren nicht über inoffizielle Kanäle wie WhatsApp oder dubiose E-Mail-Adressen.
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