Rahmspinat gehört für viele zum Klassiker in der Tiefkühltruhe – schnell zubereitet, praktisch portioniert und mit einer Portion Gemüse fürs gute Gewissen. Doch der aktuelle Test von Öko-Test zeigt: So gesund, wie Spinat oft gilt, ist er nicht immer. Von 22 getesteten Marken konnten am Ende nur vier mit „sehr gut“ und zwei mit „gut“ überzeugen. Viele Produkte enthielten problematische Stoffe, die den Appetit trüben.
Das Problem mit Nitrat und Nitrit
Spinat gehört wie Rucola oder Mangold zu den Gemüsesorten, die besonders viel Nitrat aus dem Boden aufnehmen. Nitrat selbst ist nicht gefährlich. Kritisch wird es erst, wenn es in Nitrit umgewandelt wird – zum Beispiel bei falscher Lagerung oder zu langem Stehenlassen von Spinatgerichten.
Warum ist das riskant?
- Nitrit kann den Sauerstofftransport im Blut hemmen.
- Im Magen kann es mit Eiweißstoffen zu Nitrosaminen reagieren, die als krebserregend gelten.
- Besonders gefährdet sind Kinder, weil Nitrit bei ihnen schneller zu gesundheitlichen Problemen führt.
Öko-Test fand in zwölf Spinatprodukten „erhöhte“ und in zwei Fällen sogar „stark erhöhte“ Nitritwerte. Nitrat selbst war zwar meist in geringen Mengen vorhanden, wurde aber nicht als kritisch eingestuft.
Schwermetalle und Pestizide
Neben Nitrit sorgten auch Schwermetalle für Abwertungen. Vor allem Blei und Cadmium gelangen über die Böden in das Gemüse. Problem: Diese Stoffe können sich im Körper anreichern und langfristig Organe schädigen.
Dazu kamen Pestizidrückstände – teilweise Substanzen, die als bienengefährlich oder sogar reproduktionstoxisch gelten. Besonders auffällig: In einzelnen Produkten fand sich noch das Fungizid Dimethomorph, das seit Mai 2024 in der EU nicht mehr zugelassen ist.
Die Gewinner und die Verlierer
Öko-Test bemängelte außerdem, dass manche Produkte zu wenig Milchfett enthielten, obwohl der Name „Rahmspinat“ eigentlich einen Mindestgehalt voraussetzt. Hier wurde offenbar an der Sahne gespart.
Positiv fiel auf: Alle getesteten Spinatprodukte stammen aus Deutschland, Belgien oder den Niederlanden – also ohne lange Transportwege.
Diese Tiefkühl-Rahmspinate schnitten unter anderem bei Öko-Test mit „sehr gut“ ab:
- Aldi (Nord/Süd) All Seasons Rahmspinat
- Rewe Ja! Rahmspinat
Alle vier Produkte überzeugten mit guten Nährstoffwerten, ohne auffällige Belastungen durch Nitrit, Schwermetalle oder Pestizide – und das zu sehr günstigen Preisen ab ca. 0,56 € pro 500 g.
Am anderen Ende der Skala gab es gleich mehrere „mangelhaft“ oder „ungenügend“ bewertete Produkte. Unter anderem:
- Penny Rahmspinat – wegen stark erhöhter Bleibelastung
- Iglo Rahmspinat „der mit dem Blubb“ – erhöhte Nitritwerte und Pestizidrückstände
- Frosta Rahmspinat – erhöhte Nitritwerte, zu wenig Milchfett
- Eismann Rahmspinat – stark erhöhte Nitritwerte
Besonders kritisch: Bei Penny wurde der Grenzwert für Blei deutlich überschritten – ein Stoff, der sich im Körper anreichern und langfristig gesundheitliche Schäden verursachen kann.
Was du wissen solltest
Spinat nicht zu oft essen: Ein- bis zweimal pro Woche reicht.
Reste nicht lange aufbewahren: Gekochten Spinat schnell abkühlen lassen, im Kühlschrank lagern und spätestens am nächsten Tag erneut gut erhitzen.
Kinder im Blick behalten: Für Babys und Kleinkinder ist aufgewärmter Spinat tabu.
Beim Kauf auf Testergebnisse achten: Gute Alternativen gibt es schon günstig im Discounter.
Quelle: Ökot-Test 08/2025
Bild: Envato/alesaberezova


