Supermärkte setzen gezielt psychologische und gestalterische Tricks ein, um uns zu mehr Käufen zu verleiten – oft unbewusst und über unseren ursprünglichen Einkaufsplan hinaus. Öko‑Test und Verbraucherzentralen haben untersucht, wie diese Strategien funktionieren und wie man sich davor schützen kann.
Produktplatzierung
Eine der bekanntesten Methoden ist die Platzierung von Produkten auf Augenhöhe. Dort stehen in der Regel die teureren Markenartikel, während günstigere Eigenmarken weiter oben oder unten im Regal zu finden sind. Auch die Gestaltung der Kassenbereiche ist kein Zufall: In der sogenannten Quengelzone liegen kleine, teure Snacks und andere Impulsartikel, die vor allem Kinder, aber auch ungeduldige Erwachsene zu Spontankäufen animieren.
Großpackungen
Ein weiterer Trick sind Multipacks und Großpackungen. Sie wirken wie Sparangebote, sind pro Einheit jedoch nicht immer günstiger. Der Grundpreisvergleich lohnt sich hier besonders. Ähnlich funktioniert die psychologische Preisgestaltung: Preise wie 9,99 Euro erscheinen deutlich günstiger als 10 Euro, obwohl der Unterschied nur ein Cent beträgt. Lockvogelangebote tun ihr Übriges, um Kundinnen und Kunden in den Markt zu ziehen – oft greifen diese dann auch zu deutlich teureren Artikeln.
Kundenkarten und Apps
Auch die beliebten Kundenkarten und Einkaufs-Apps sind nicht nur ein Mittel zum Sparen. Häufig sind die Rabatte gering, dafür werden Einkaufsdaten gesammelt und für gezielte Werbung genutzt. Das führt nicht selten dazu, dass man mehr kauft, als man eigentlich wollte.
Mogelpackungen
Besonders ärgerlich sind Mogelpackungen, bei denen die Verpackung unverändert bleibt, der Inhalt jedoch reduziert wird. Diese Form der versteckten Preiserhöhung – bekannt als „Shrinkflation“ – lässt sich nur durch einen Blick auf die Grundpreisangabe enttarnen. Hinzu kommen Verpackungen, die mit Bildern von Obst, Getreidefeldern oder glücklichen Kühen Natürlichkeit suggerieren, obwohl das Produkt künstliche Aromen, Zucker oder Palmöl enthält. Die Verbraucherzentrale Hamburg sammelt diese Mogelpackungen auf Ihrer Seite.
Gestaltung des Marktes
Die Gestaltung des Supermarkts selbst trägt ebenfalls zur Manipulation bei. Grundnahrungsmittel wie Milch oder Brot stehen häufig am Ende des Marktes, sodass man möglichst viele Regale passiert. Duftreize wie frisch gebackenes Brot am Eingang oder gezielte Lichtgestaltung, die Fleisch oder Fisch frischer wirken lässt, verlängern den Aufenthalt und steigern die Kaufbereitschaft.
Wie schützt du dich am besten vor diesen Tricks?
Nutze eine Einkaufsliste halte dich daran. Ein Einkauf mit Handkorb statt großem Wagen reduziert unbewusste Käufe. Hungrig einzukaufen sollte vermieden werden, da dies die Impulsivität erhöht. Das zeigen Studien! Besonders wichtig ist es, den Grundpreis zu vergleichen und gezielt auch Produkte zu prüfen, die nicht auf Augenhöhe stehen. Kundenkarten und Apps sollte man nur nutzen, wenn der Vorteil klar erkennbar ist, und die Kassenbereiche gilt es bewusst zu umgehen.
Bild: KI generiert