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Abzocke mit Notdiensten: Wenn der Schlüsseldienst zur Kostenfalle wird

Ein Wasserschaden mitten in der Nacht oder die Haustür fällt zu – in solchen Momenten brauchen wir schnelle Hilfe. Doch genau darauf haben es manche unseriöse Notdienste abgesehen. Die Folge: überhöhte Rechnungen, Drohungen und falsche Versprechen. So kannst Du Dich vor der Abzocke schützen.

Besonders Schlüsseldienste, Sanitär-Notdienste oder Rohrreiniger arbeiten mit aggressiven Methoden. Die Masche beginnt oft mit auffälligen Anzeigen im Netz – viele Unternehmen präsentieren sich als regional, obwohl sie aus dem Ausland agieren. Die Telefonnummern führen zu Callcentern, die Aufträge direkt an Subunternehmen weitergeben.

An der Tür oder am Rohr angekommen, geht alles ganz schnell – und plötzlich steht ein vierstelliger Betrag auf der Rechnung. Oft wird mit Barzahlung oder EC-Kartenzahlung vor Ort gedrängt. Wer sich weigert, wird unter Druck gesetzt: mit Polizei, Gericht oder „Sicherstellung“.

Wichtige Tipps zur Vorsorge und im Ernstfall

  • Vorbeugen: Suche dir im Voraus seriöse Notdienste aus deiner Region und speichere die Nummer im Handy. Ideal: Empfehlung von Nachbarn oder der Verbraucherzentrale.
  • Vor dem Einsatz: Immer Preisgrenze vereinbaren, Pauschale verlangen. Seriöse Dienste nennen einen Festpreis – auch nachts.
  • Keine Barzahlung: Bestehe auf Rechnung und prüfe die Angaben. Verlange eine detaillierte Auflistung.
  • Im Zweifel: Polizei rufen – das ist erlaubt, wenn du dich bedroht fühlst.

Was tun nach dem Vorfall?

Wer zu viel gezahlt hat, kann das Geld oft zurückfordern. Hilfreich sind:

  • Fotos der Rechnung und ggf. des Dienstfahrzeugs
  • Anzeige bei der Polizei
  • Kontakt zur Verbraucherzentrale oder einem Anwalt

Die Masche ist so verbreitet, dass auch Gerichte und Verbraucherschützer alarmiert sind. Die gute Nachricht: Wer sich wehrt, hat oft Erfolg – und schützt andere davor, ebenfalls Opfer zu werden.

Bild: Envato/RossHelen